NGSSME (aka Nicht-ganz-so-schnell-mal-eben)

17 Jan 2011 19:35 - 17 Jan 2011 20:06 #6924 von Arabascan
Ich arbeite ja momentan an einem Setting. Ich werde SME als Probesystem nehmen und später vielleicht ein anderes suchen (oder auch nicht). Da ich aber gerne die Charakterausarbeitung auch regeltechnisch etwas verkomplizieren erweitern wollte, hab ich mir ein paar Zusatzregeln überlegt:

-Man hat die zehnfache Charakterpunkteanzahl.
-Jede Klasse hat verschiedene Talentkosten. Diese schwanken zwischen 5 und 15, je nachdem, wie die "Ausbildung" ist.
-Die Kosten für Leute und Zeug werden je nach Person oder Gegenstand vom SL festgelegt.
-Es gibt Vor- und Nachteile, die Boni/Mali auf Talentkosten oder Proben geben können. Diese kosten/geben Baupunkte.
-Für einen Baupunkt kann man sich 5 Charakterpunkte oder für 3 Baupunkte einen Punkt Lebensenergie (und manchmal auch Stabilität) kaufen.
-Alle anderen Regeln gelten normal.

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17 Jan 2011 19:54 #6925 von Gabriel
Sehe jetzt nicht den Vorteil, SME zu verkomplizieren, aber wie du meinst.

-Jede Klasse hat verschiedene Talentkosten. Diese schwanken zwischen 5 und 15, je nachdem, wie die "Ausbildung" ist.

Muss jemand wieder die Klassen definieren. Die dann im einzelfall nicht passen. Und gewonnen hast du eigentlich nichts.

-Es gibt Vor- und Nachteile, die Boni/Mali auf Talentkosten oder Proben geben können. Diese kosten Baupunkte.

Wie du meinst. Es ist allerdings so, dass Nachteile nur vernünftig ausgespielt werden, wenn man keine Punkte dafür bekommt. Und wenn sie Ausgespielt werden, sind sind Nachteile Vorteile: Sie bieten Gelegenheit zum Rollenspiel und das auftreten von Interessanten Szenen. Der Spieler gewinnt oft mit seinen Nachteilen. Wenn er zusätzlich Punkte bekommt, ist das Doppelbelohnung.

-Für einen Baupunkt kann man sich 5 Charakterpunkte oder für 3 Baupunkte einen Punkt Lebensenergie (und manchmal auch Stabilität) kaufen.

Wat sind denn jetzt Baupunkte.

Zusammenfassend möchte ich abraten. Ich habe das schon oft beobachtet und versucht und ich habe es noch nie klappen sehen.

Nerf scissors; rock is fine
- Paper

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17 Jan 2011 20:12 #6926 von Arabascan
Was ich damit vorhabe ist die Möglichkeit, Charakterklassen erschaffen zu können. Diese würden dann natürlich vom Erschaffer des Szenarios bestimmt. Wenn es kein vorgefertigtes Szenario mit diesen Regeln gibt, können diese ignoriert werden.

Nachteile bieten einen deutlichen Vorteil beim Rollenspiel, das stimmt. Es gibt jedoch immer wieder Spieler, die trotzdem keine Nachteile nehmen. Die Punkte sind sozusagen die Motivation für Leute mit, sagen wir mal, Powergameneigungen.

Ich habe diese Regeln deshalb ersellt, weil ich in dem Setting, das ich schreibe, die Rassen auf diese Art und Weise definieren wollte. Da es keine Attribute gibt und das Spiel auch für (ich nenne sie mal "Kampfrollenspieler") reizvoll sein soll, ist dies notwendig.

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18 Jan 2011 09:49 #6934 von Froschi
Ich bin kein großer Fan von Gabriels System, aber in diesem Fall stimme ich zu, dass dein Ansatz die Sache irgendwie völlig verschiebt.

a) Das System soll dazu dienen, eine Vorstellung von einem Charakter abzubilden. Möglichst unabhängig davon, wie diese Vorstellung aussieht, soll das auch klappen. Sobald du Klassen hast, muss man seine Vorstellung darein zwängen. Zusätzlich bekommt man mit der Klasse auch gleich eine "Aufgabe". Dadurch ist man keine Gruppe mehr, sondern ein Team. Man geht nicht mehr fröhlich durch die Welt, sondern löst zum Team passende Aufgaben. Ein völlig anderes Spiel!

b) SME ist entworfen für Rollenspieler, denen der Fokus auf Ausspielen und Fluff liegt. Das Kampfsystem ist unbalanced und funktioniert in der Praxis nicht für kampflastige Charaktere. Es ist, soweit ich das verstanden habe, auf der Aussage "eigentlich reicht es mir, wenn beide einfach auf ihren kämpfen-Wert würfeln, und der mit höherem Ergebnis hat dann halt den Kampf gewonnen" aufgebaut, zumindest spielt es sich in meiner Erfahrung so. Ein Kampfsystem darein zu bauen ist vermutlich mehr Arbeit, als einfach ein komplett neues System mit anständigem Kampf-Anteil zu entwerfen.

c) Gerade, wenn man nicht viel Erfahrung darin hat, Systeme zu schreiben/analysieren, neigt man zu einigen Fehlern. Einer der größten Fehler ist der, das System mit unendlichen Listen und anderen Dingen, die man nachschlagen muss, zu verkomplizieren. Jede Liste macht das Spiel komplexer, nicht einfacher. SME basiert darauf, dass man einen Charakterbogen in die Hand bekommt, 2, 3 Dinge einträgt, und dann losspielt. Mit deinen Änderungen zwingst du unnötige Komplexität in ein System, welches ausschließlich darauf aufbaut, nicht komplex zu sein. Merkst du was? ;)

Gerade, wenn so wenig Material zu einem System vorliegt wie bei SME (was ja durchaus im Sinne des Systems liegt), lohnt es sich eher, ein eigenes System zu entwerfen, statt das vorliegende zu verschandeln. Und offensichtlich tätest du das, da der eigentliche Autor von deinen Ideen überhaupt nicht begeistert ist (Andererseits kann ich auch bei mir beobachten, dass ich mich extrem sträube, fremde Ideen in ein System einzubauen ;). Das könnte auch Auslöser sein, scheint mir hier aber nicht so).

Außerdem gibt es das System, dass du willst schon. Es heißt Savage Worlds. Ich verstehe nicht, warum du es nicht benutzen willst. Ich mag es auch nicht, aber lustigerweise, weil es viel zu wenig wie SME ist (und ich mag SME nicht, weil es zu wenig wie SW ist... ich bin eben immer ein Hybrid *seufz*)

Zuletzt noch - bau niemals ein Setting auf Regeln auf! Man baut Regeln so, dass das Setting passt, nicht andersrum!

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18 Jan 2011 12:10 #6935 von Arabascan
Ich wollte SME auch erstmal nur als "Probesystem" verwenden. Hinterher würde ich auf jeden Fall ein anderes System nehmen.

Savage... Ich bin ja in einer Savage-Runde drin, man kann Savage durchaus spielen, aber... Ich spiele es gerne mal, aber ich würde es nicht für mein System verwenden wollen.
Und das andere System, das ich in's Auge gefasst habe ( ORC ) ist zu sehr auf Nahkampf ausgelegt.

Ich hatte auch nicht vor, unendliche Listen anzufertigen. Ich dachte an eine Handvoll Rassen (und auch nur die, die einigermaßen wichtig für's Setting sind), ein paar Ausrüstungslisten und eine gute Settingbeschreibung, mehr nicht.

Und in dem Setting werden sowohl Gruppen als auch Teams vorkommen, je nach Spielweise und Abenteuer.

Davon, ein anderes Kampfsystem zu erschaffen oder das bestehende zu ändern habe ich übrigens nie etwas gesagt.

Wie gesagt, das, was ich aufgeschrieben habe, wird nur verwendet, um das Setting zu testen und eine Grundidee von den nötigen Regeln zu bekommen. Vermutlich würde ich dann ein generisches System (wie ORC) benutzen und gegebenenfalls verändern oder ein eigenes erschaffen. Ich habe nicht vor, ein anderes System, das eigentlich ungeeignet ist, für mein Setting zu entstellen.

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