Karl Farkas, der in Österreich geboren wurde und aufgewachsen ist (im schönen Burgenland, um genau zu sein) hört jetzt auf den Schattennamen Waidmann, aber auch nur, weil es quasi seine offizielle Berufsbezeichnung ist. Er wurde am 04.12.2053 geboren, als österreichischer Bürger, ging zur Schule und wollte studieren, was sich seine Familie jedoch nicht leisten konnte. Stattdessen fing er ein Praktikum bei einem Herren namens Moritz Pehlivanoğlu an, der einen kleinen Sportladen besaß, den Vorsitz im örtlichen Schützenverein inne hatte und sein Geld damit verdiente, für leitende Angestellte und allgemein Angehörige der oberen Mittelschicht Jagden zu organisieren - auch nicht notwendigerweise in offiziellen Jagdgebieten, auf nicht unbedingt offiziell jagdbare Spezies. Er lernte schnell, wie man einen Förster dazu brachte, sich mal einen Tag freizunehmen, lokale Polizeibeamte davon überzeugte, dass man auch tatsächlich eine Genehmigung hatte und bei eher profitorientierten 'Jägern', die vielleicht irgendwelche Critter fangen oder Reagenzien sammeln wollten, nicht genau nachzufragen, Zudem sammelte er einige regionale Kontakte in der Wirtschaft, womit er sich erhoffte, irgendwann in eine bessere Position wechseln zu können.
Es war ein ziemlicher Rückschlag, als sein Mentor dann eines Tages verhaftet wurde. Ein junger Förster hatte sich nicht überzeugen lassen und ihm mit einer Jagdgruppe aufgelauert. Es wird gemunkelt, dass eigentlich einer der Jäger geschossen hatte, oder zumindest Moritz davon überzeugt hat zu schießen, um selbst ungeschoren freizukommen. Das ganze wurde als Jagdunfall gewertet; trotzdem ging Moritz wegen fahrlässiger Tötung, Wilderei und Steuerhinterziehung hinter Gitter.
Karl vergoss ein paar Krokodilstränen, verkaufte sein Auto und das meiste von seinem Hab und Gut, schrieb sich in Hamburg an der Universität ein (BWL, Nebenfach Jura), packte seine Siebensachen und setzte sich in den nächsten Zug. Gleichzeitig forderte er ein paar Gefallen ein, um in Hamburg auch Arbeit zu bekommen. Er wollte ja nicht noch wegen Beihilfe zur Wilderei verknackt werden, also war ein Luftwechsel erst einmal ganz gut.
Karl ist gutbürgerlich, traditionell, konservativ, hat immer die Schwarzen gewählt, ist Christlich genug um zu Weihnachten in die Kirche zu gehen und hat noch nie auf einen Menschen geschossen. Gleichzeitig ist er ein Kapitalist, der glaubt, dass man nicht zimperlich sein darf, ansonsten endet man in der Gosse. Und er ist optimistisch, dass er hoch im Norden auch ganz gut klarkommt; vor allem nach der 'Entdeckung' des Brandenburger Forsts mit seinen Jagdmöglichkeiten.