Aachener Rollenspieler in den Nachrichten

18 Jul 2008 11:14 #3213 von Scorpio
Heute in den Aachener Nachrichten entdeckt:

Gute-Laune-Schreiber mit sehr viel Fantasy
Von Guido Rademachers  17.07.2008, 16:22

Aachen. Sie haben dunkle Ringe unter den Augen, weil sie beim nachtaktiven Online-Rollenspielen ihre Jugend verklicken. Oder sie huschen in mittelalterlichen Kostümen zu Treffen, auf denen man das reale Leben verpasst. Auf dem Weg zwischen den Welten lauern für Fantasy-Freaks viele Gefahren - und es gibt noch mehr Vorurteile.

Bastian Baumgart sieht es locker. Er hat ein T-Shirt mit dem Emblem des Harry-Potter-Zauberinternats Hogwarts an und für das Foto ein langes Schwert mitgebracht. Während eines Urlaubs in Schottland hat er es entdeckt, noch extra einen Umweg deswegen gemacht. «War dort viel billiger als hier», fügt er hinzu und lacht. Klar, man könne sich schon verlieren in der Fantasy-Welt. Er selbst spiele leidenschaftlich gern DSA, «Das schwarze Auge», ein Abenteuer-Rollenspiel.

Lehrer oder Manager?

Einmal die Woche treffe er sich mit Freunden, dann könne es leicht auch mal fünf Uhr morgens werden. Ringe unter den Augen bekommt Baumgart keine davon. Auch nicht von seinem Studium an der RWTH Aachen mit dem Namensungetüm «Wirtschaftsingenieurwesen mit der Fachrichtung elektrische Energietechnik». Und was wird man damit? «Manager», meint Baumgart und lacht wieder.

Ob das wirklich der richtige Job für ihn ist, weiß er noch nicht. Deshalb studiert er gleich Mathematik, Elektrotechnik und Wirtschaft auf Lehramt dazu. Mal sehen. Vordiplom und Zwischenprüfung hat der 23-Jährige schon in der Tasche. Und noch die Zeit gefunden, einen 500 Seiten dicken Fantasy-Roman zu schreiben: «Das Schattenland».

«Das fing als Spaß an, ich hab einfach drauflos geschrieben. Immer, wenn ich gute Laune hatte. In den ersten Fassungen gab es auch nur gutes Wetter.» Dann ermunterten ihn Freunde, konsequent weiter zu schreiben. Und Konsequenz dürfte bei aller Lockerheit zu den Haupteigenschaften Baumgarts zählen. Nachdem 2007 der «Schweitzerhaus-Verlag» aus Erkrath das Buch veröffentlichte, inzwischen ist es in 3. Auflage mit 1000 Stück erschienen, arbeitet er jetzt an einer Fortsetzung. ISBN-Nummer ist schon vergeben. Und bereits ein dritter Band angekündigt. Den muss er während seines Auslands-Studienjahres in Stockholm, das demnächst ansteht, schreiben...

Elfische Wirftschaftsformen

«Es gab sehr viele ermunternde Reaktionen auf das Buch. Auch Kritik. Kritik ist immer hilfreich. Ich möchte mich noch weiterentwickeln.» Besonders freut Baumgart, dass nach einer Lesung in einer Schule in Kleve - in der Nähe ist er aufgewachsen -, die Schüler das Buch im Unterricht besprechen wollten: «Mein Buch ist Schullektüre geworden. In der 7. Klasse werden Wirtschaftsformen anhand von «Schattenland» behandelt.

Die Elfen etwa kennen nur Tauschhandel. Münzen sind für die nur zum Sammeln da, weil sie so schöne Prägungen haben.» Wenn Baumgart nach seinem Studium dann doch vielleicht einmal Manager in der Energiewirtschaft sein wird, dürfte ihm auch sein Wissen über die Haltung der Elfen zu Umweltschutz und sauberer Energie nützen. Ein bisschen Paralleluniversum schadet nie.

www.schattenland.eu

Zu finden ist der Artikel in der Stadtausgabe der AN vom 18.07.08 und hier .
 

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