Damit sich auch diejenigen von euch, die in Al'Anfa nicht ihr zweites zu Hause sehen, ein bisschen heimischer fühlen, habe ich die
Geschichte der Schwarzen Perle ein wenig eingedampft und aufbereitet. Dieser Textwust in der Regionalspielhilfe ist ja unerträglich.
Ich zwinge niemanden das zu lesen, aber falls ihr euch dafür interessiert oder im Verlauf der Kampagne Fragen aufkommen, ist an dieser Stelle etwas zu finden. : )
Außerdem habe ich eine
Karte Südaventuriens (
Link
) und die unfassbar gute
Karte Al'Anfas (
Link
) inklusive
Legende
hochgeladen. Mhm.. riecht ihr das?
Falls Fragen zu Begriffen auftauchen empfehle ich die
Wiki Aventurica
, das alte Nerd-Lexikon.
Al’Anfa – gegründet zwischen 1600 und 1500 v.BF als Grenzposten des Emirats Elem, war jahrhundertelang nicht viel mehr als ein befestigter Grenzposten in der grünen Hölle Südaventuriens. Unter der wechselnden Herrschaft des Diamantenen Sultanats, des unheimlichen Waldmenschenstammes der Wudu, des Großsultanats Elem und des Alten Reichs war es nicht viel mehr als ein Spielball der Mächtigen.
Erst unter dem Neuen Reich der Garether wuchs Al’Anfas Einfluss und es wurde zu einem wichtigen Handelsposten. Perfekt gelegen für die Ausbeutung des Binnenlandes wurde es 140 BF zur Hauptstadt des Vizekönigreichs Meridiana. 489 BF wurde die Familie Shoy’Rina unter Rohal dem Weisen zum Träger der Vizekönigswürde ernannt. In den folgenden Jahren etablierte sich Al’Anfas Vorherrschaft über den gesamten Süden zunehmend. Der Sklavenhandel ließ die ersten Grandenfamilien entstehen und zu Macht und Ansehen gelangen.
Die Leidtragenden dieses florierenden Wirtschaftszweigs waren die Waldmenschen. Der Schamane Manaq einte die Stämme 655 BF und löste mit seinen Verheißungen den größten Sklavenaufstand der al’anfanischen Geschichte aus.
Erst 660 gelang es Walkir Zornbrecht das Heer der Waldmenschen zu einer offenen Feldschlacht an den Hängen des Visras zu provozieren und mit der 2000 Mann starken Al’Anfanischen Fremdenlegion die sechsfache Übermacht der Sklaven zu bezwingen. Da er weiterhin auf die Arbeitskraft der Sklaven angewiesen war, ließ er die Überlebenden anschließend zum berühmt-berüchtigt gewordenen „Silberberger Würfelspiel“ antreten, in dem er die Sklaven paarweise gegeneinander würfeln ließ um die Hinzurichtenden zu ermitteln.
Nach diesem fulminanten und grausamen Sieg schwang sich Walkir Zornbrecht zum „König des Südens“ auf und begründete als Herrscher auf dem Opalthron unter anderem den „Flug der Zehn“, als er zum ersten Mal unliebsame Konkurrenten von den Klippen des Silberbergs stürzen ließ. Seine Herrschaft, die an Grausamkeit und Dekadenz nicht zu überbieten war, endete überraschend 668 BF, als er mit 1000 Fremdenlegionären in den Dschungel aufbrach und nie wieder gesehen wurde.
Der neue Vizekönig verlegte die gesamte Verwaltung des Vizekönigreichs in die neu errichtete Palaststadt Mirhams und widmete sich ganz dem Rauschkrautkonsum.
Al’Anfa machte den wirtschaftlichen Schaden des Aufstands innerhalb weniger Jahre wett, verkam jedoch zu einem Sündenpfuhl voller Dekadenz und Götterlosigkeit, der in der Geschichte seines gleichen sucht. 686 BF wurde die Stadt von einer seltsamen Rabenplage heimgesucht. Tagelang geschah nichts, doch als der Boron-Hochgeweihte zu einem Bannspruch ansetzte stoben die Vögel in den Himmel, verloren all ihre Federn und stürzten nackt und tot zu Boden. Die Haut derer, die von den Federn berührt wurden, wurde schwarz und blasig. Die Raben hatten die Schwarze Pest nach Al’Anfa gebracht. Innerhalb weniger Tage war über die Hälfte der Stadtbevölkerung der Krankheit erlegen und die Leichen stapelten sich in den Gassen.
Auf der äußersten schwarzen Klippe des Silberbergs erschien daraufhin Golgari, der Seelenrabe Borons selbst, und sprach die berühmte Prophezeiung aus, die bis heute die aus diesem Anlass errichtete Stadt des Schweiges schmückt: „Das nächste Mal wird Unsere Strafe nicht so milde sein!“
Dieses Ereignis markiert das Schisma der Boronkirche, denn von nun an sahen die Al’Anfaner Boron als Götterfürsten an und riefen Valvenya Karinor zur ersten Matriarchin ihres neuen Kultes aus. Sie befahlen dem Vizekönig als sprichwörtliche „Mirhamionette“ in Mirham zu bleiben, etablierte den Rat der Zwölf – eine Versammlung von Geweihten und wichtigsten Granden, die von nun an die Regierungsgewalt inne hatte – und führten eine neue Zeitrechnung ein.
Der Kaiser in Gareth war fortan nur noch formell Herrscher über Meridiana, seine Unabhängkeit erklärte Al’Anfa jedoch erst 848 BF (163 GE). In den nachfolgenden 50 Jahren erklärten sich fast alle Mächte des Südens für unabhängig und die geschichtsträchtige Rivalität zwischen Brabak und Al’Anfa flammte erneut auf.
939 BF (254 GE) wurde Balphemor „Bal“ Honak zum Patriarchen der al’anfanischen Boronkirche geweiht, nachdem sich der Geweihte unbekannter Herkunft mit unglaublicher Geschwindigkeit in der Hierarchie der Kirche hochgearbeitet hatte. In seine Regierungszeit – in der der Rat der Zwölf herzlich wenig zu sagen hatte – fiel der Bau des Labyrinths unter dem Silberberg, die Eroberung Charypsos und der Krieg gegen Brabak, der jahrelang schwelte und keinen eindeutigen Sieger hervorbrachte. Den Brabakern wird auch der mysteriöse und verheerende Brand im al’anfanischen Stadtzentrum angerechnet, der das damalige Reichenviertel zerstörte und das heutige ummauerte Armenviertel „Schlund“ entstehen ließ.
Unter seinem Sohn Tarquinio „Tar“ Honak, der ab Bal Honaks Tod 981 BF (296 GE) regierte, besetzte Al’Anfa das Kemi-Reich und führte ab 1008 BF (323 GE) Krieg gegen das Kalifat. Nach einigen schnellen Eroberungen kam der Patriarch unter ungeklärten Umständen in Mherwed ums Leben und Al’Anfa verlor innerhalb kurzer Zeit fast alle Eroberungen wieder.
In Al’Anfa wurde nach diesen Wirren das Triumvirat ausgerufen. Mitglieder waren Amir Honak, der einzige Sohn Tar Honaks und neue Patriarch, der die Macht seines Vaters nicht halten konnte, Marschall-Gubernator Oderin tu Metuant und Großadmiralissima Phranya Yalma Zornbrecht.
Von den Schrecken der Invasion des Dämonenmeisters blieb der Süden Aventuriens nahezu verschont. Im Verlauf der Jahre arbeitete sich die Boron-Kirche wieder zurück zu ihrer alten Macht, so dass 1027 BF (342 GE) der Rat der Zwölf das Triumvirat auflöste und Amir Honak seitdem wieder als Patriarch regiert. Oderin tu Metuant wurde im Zuge dessen als Generalpräfekt nach Port Corrad abgeschoben.
Dem Al’Anfanischen Imperium, zu dem das Gebiet bis Mirham, Port Corrad, einige Waldinseln und im Rahmen der Schwarzen Allianz auch die Piratenstadt Charypso gehört, steht die Goldene Allianz mit Brabak, dem Kemi-Reich und dem Horasreich gegenüber. Sylla war bis 1030 (345 GE) Mitglied, wurde dann aber von Al’Anfa erobert. Der Konflikt zwischen den beiden Allianzen gipfelte im selben Jahr in der Seeschlacht von Phrygaios, in der die al’anfanische Seestreitmacht trotz zahlenmäßiger Überlegenheit eine herbe Niederlage gegen die Horasier einstecken musste und die Großadmiralissima ihr Ende fand.
Seitdem entspannt sich der Konflikt zunehmend, doch die Niederlage hat Al’Anfa bis in seine tiefsten Wurzeln erschüttert. Es kommt zunehmend zu Aufständen und Anschlägen auf Granden in der Stadt, die für die Niederlage Al’Anfas verantwortlich gemacht werden und die Stimmung durch ihr hartes Vorgehen nur noch weiter anheizen.
BF: Bosparans Fall
GE: Golgaris Erscheinen